SPD (Sozialdemokratische Partei Deutschlands)
- 1945: Keine Neu- sondern Wiedergründung
- Politiker der Weimarer Zeit übernahmen die Führung
- Oktober 1945: „Reichskonferenz“ der SPD in Hannover
- 1. Mai 1946: 1. Nachkriegsparteitag der Gesamtpartei in den Westzonen
Kurt Schumacher (1895 – 1952) wurde Vorsitzender der SPD (1946 – 1952)
Erich Ollenhauer (1901 – 1963) wurde stellvertretender Vorsitzender, nach dem frühen Tod Schumachers 1952 – 1963 zum Parteivorsitzenden.
In der sowjetischen Besatzungszone schloss sich die SPD unter der Führung von Otto Grotewohl (1894 – 1964) im April 1946 mit der KPD (Pieck, Ulbricht) zur „Sozialistischen Einheitspartei Deutschlands“ (SED) zusammen.
Hauptziele der (West-) SPD bei der Neugestaltung Deutschlands waren:
- Schaffung einer sozialen Demokratie mit Hilfe einer neuen Wirtschaftsstruktur
- Erhalt von nationaler Unabhängigkeit durch die Politik nationaler Interessen
Durch eine gewisse Nähe zum Kommunismus hatten die wirtschaftlichen Vorhaben der SPD jedoch wenig Erfolg. Adenauers und Erhards Wirtschaftspolitik war zu erfolgreich.
Außenpolitisch gesehen versuchte die SPD alles zu vermeiden, was einer Wiedervereinigung Deutschlands im Wege stand (Westintegration, Wiederaufrüstung).
Nach den Wahlniederlagen 1953 und 1957 jedoch setzte sich einer der wichtigsten SPD-Mitglieder, Herbert Wehner (1906 – 1990) für eine neue Linie der SPD ein. Unter Wehners Regie wurde das „Godesberger Programm (13. – 15. November 1959) formuliert. Dieses neue Grundsatzprogramm dokumentierte den Wandel der SPD von einer sozialistischen Arbeiterpartei hin zur Volkspartei. Man erklärte sich jetzt mit – Westintegration – Sozialer Marktwirtschaft und – Gründung einer Bundeswehr einverstanden .
1960 wurde auf dem Parteitag Willy Brandt zum Parteivorsitzenden gewählt. Er gilt als „Mit-Erneuerer“ der SPD.
Willy Brandt (1913 – 1992)

- 1957-1966: Bürgermeister von Berlin
- 1961: Kanzlerkandidat der SPD gegen Adenauer
- 1965: Kanzlerkandidat der SPD gegen Erhard
- 1966-1969: Bundesminister des Auswärtigen und Vizekanzler der Großen Koalition unter Kurt Georg Kiesinger
- 1969 – 1974: Bundeskanzler (Sozialliberale Koalition)
- 1971: Friedensnobelpreis (Ostpolitik)
- 1972: Konstruktives Misstrauensvotum gegen ihn – Brandt bleibt Kanzler
- 1974: Rücktritt (Guillaume-Affäre)
- 1964-1987: Parteivorsitzender der SPD
- 1965-1992: Mitglied des Deutschen Bundestags
Herbert Wehner und Willy Brandt sorgten dafür, dass die SPD immer mehr Wählerstimmen hinzugewann. Die Partei wurde eine wählbare Alternative zu den bürgerlichen Parteien, eine Volkspartei, die in der Lage war, im Land für Sicherheit und Wohlstand zu sorgen. Brandt verstand es außerdem, die Partei zu einer Einheit zu machen, er wurde von allen innerparteilichen Gruppen respektiert. 1972 wurden die Sozialdemokraten stärkste Partei bei den Wahlen.
Zu Beginn der siebziger Jahre nahmen die Diskussionen innerhalb der SPD aber wieder zu. Linke, gemäßigte und rechte Sozialdemokraten führten Diskussionen und Auseinandersetzungen über die eigentliche ideologische Ausrichtung der Partei. Der Weg hin zur Volkspartei und einem bürgerlich gewordenen Sozialismus ließ die Forderung, vor allem die der Jungsozialisten nach einem demokratischen Sozialismus, abermals aufflammen.
Man erkannte jedoch sehr bald, dass innerparteiliche Konfrontationen schaden, wenn es darum geht, die Macht in der Bundesrepublik Deutschland behalten zu wollen.