9. Mai 1945: Inkrafttreten der bedingungslosen Kapitulation der Wehrmacht
- 9. Juni 1945: Erklärung der 4 Großmächte, die oberste Regierungsgewalt in Deutschland zu übernehmen.
- Einsetzung des Alliierten Kontrollrates mit Sitz in Berlin
- 4 Besatzungszonen nach den Grenzen Deutschlands von 1937
- 1. Juli 1945: Amerikaner und Briten räumen die Länder Sachsen, Thüringen und Teile Mecklenburgs zugunsten der Sowjets.
- In Berlin, das die Alliierten bisher gemeinsam verwalteten (4 Sektoren) wurden die 3 westlichen Sektoren als Gegenleistung von den Sowjets an die Westalliierten freigegeben.
17.7. – 2. 8. 1945: Konferenz von Potsdam
Teilnehmer: Harry S. Truman (Amerika), Josef Stalin (UdSSR), Winston Churchill ( Nach dessen Abwahl als britischer Prämierminister sein Nachfolger Attlee)
Prinzipien der Konferenz:
- Deutschland verliert seine Militärmacht in Europa.
- Beseitigung der NS-Herrschaft und ihrer Grundlagen. Kündigungen ehemaliger Parteigenossen aus ihren Ämtern (z.B. Lehrer, Polizei, Juristen). Am 20. 11. 1945 begannen die Nürnberger Prozesse gegen die Hauptkriegsverbrecher.
- Die Alliierten versuchten die Verwaltung in den Gemeinden wiederherzustellen. Bürgermeister und Landräte wurden eingesetzt. Es wurden Personen mit demokratischer Grundeinstellung ausgewählt. Jedoch unterlagen sie der Kontrolle von Besatzungsoffizieren. Die Presse wurde erlaubt, unterlag aber ebenfalls der Kontrolle.
- Demontagen, d.h. Abbauten von Firmen und Industrie als Wiedergutmachung für Opfer und Zerstörung des Krieges.
- Abtrennung der Gebiete östlich der Oder-Neiße Linie. Sie wurden unter einstweilige polnische Verwaltung gestellt. Es betraf Ostpreußen, Pommern und Schlesien zu großen Teilen. Die Folge war eine große Flüchtlingswelle in den Westen (fast 10 Millionen Menschen).
- Wiederaufbau Deutschlands als parlamentarisch-demokratischen Bundesstaat mit Gewaltenteilung. Wieder- und Neugründungen von Parteien, zunächst nur auf regionaler Ebene.
Im Westen:
SPD (Sozialdemokratische Partei Deutschlands) — Dr. Kurt Schumacher
CDU (Christlich-demokratische-Union) — Konrad Adenauer
CSU (Christlich-soziale-Union) — auf Bayern beschränkt
FDP (Freie liberale Partei) — Theodor Heuss
Im Osten:
Die Parteien schlossen sich unter Führung der KPD zu einem Block antifaschistisch-demokratischer Parteien zusammen. Am 21./22. 4. 1946 wurde SPD und KPD in Berlin zur „Sozialistischen Einheitspartei Deutschlands“ SED zwangsvereinigt.
Die Besatzungsmächte: Wo waren sie sich einig, wo nicht?
Amerika: Amerika wollte eine Politik der Bestrafung und Umerziehung. Sie konnten aber auch sehr pragmatisch handeln: Das Vorhaben muss erfolgreich sein, ansonsten muss die Strategie geändert werden. Wichtig war, die außergewöhnliche Stellung nicht zu verlieren.
Briten: Die Briten waren durch den Krieg hochverschuldet. Sie versuchten so schnell wie möglich die Besatzungskosten zu senken. Die deusche Wirtschaft sollte zu Stabilität geführt werden. Außerdem hegten sie das größte Mißtrauen gegenüber den Sowjets.
Frankreich: Frankreich wollte dauerhafte Schwächung und Kontrolle Deutschlands. Wo sie konnten, behinderten sie die westliche Zonenpolitik. Sie sahen einen Bündnispartner in den Sowjets.
Sowjetunion: Die Sowjetunion strebte nach der Vormachtstellung in Europa. Deutschland sollte unter Kontrolle bleiben, zumindest im Osten.