Um etwa 1000 v.Chr. gründete im Süden des Peloponnes ein dorischer Stamm im Tal des Eurotas vier nahe beieinanderliegende Siedlungen, die die Basis des späteren Spartas (um 900 v.Chr.) bildeten.
Die früheren Einwohner wurden unterworfen und mussten als „rechtlose Staatssklaven“ = Heloten für ihre Eroberer arbeiten. Ohne Eigentum durften sie nur einen Teil der Felderträge behalten.
Es gab auch freie Bauern i
n Sparta, sozusagen eine Mittelschicht = Periöken, die aber keine politische Mitsprache besaßen.Alleine die Oberschicht = Spartiaten durfte in der Stadt wohnen. Aus Furcht vor Aufständen der Heloten war die Hauptbeschäftigung der Spartiaten, sich im Waffendienst zu üben. Es gab keinen anderen Beruf als den eines Soldaten. So war der spartanische Staat nach dem Muster eines Heerlagers aufgebaut. Die Männer wohnten und aßen zusammen, stets bereit, Krieg zu führen. Mit Jagd, militärischen Übungen und Diskussionen über politische Fragen verbrachten sie den Alltag.
„Keinem stand es in Sparta zu, frei zu leben, wie er wollte. Vielmehr lebten sie in dieser Stadt wie in einem Feldlager nach strengen Vorschriften für all ihr Verhalten und ihre Beschäftigung in der Öffentlichkeit. Überhaupt gewöhnten sich die Bürger daran, ein Privatleben weder zu wünschen noch zu kennen, sondern wie die Bienen fest mit der Gemeinschaft verwachsen zu leben und ganz dem Vaterland zu gehören.“
(Aus: Plutarch, Lykurg. Nach: Materialien für den Geschichtsunterricht, a.a.O., S. 59)
„Sobald die Knaben 7 Jahre alt waren, nahm der Staat sie an sich und teilte sie in einzelne Rudel oder Horden ein, in denen sie miteinander aufwuchsen, erzogen und daran gewöhnt wurden, beim Spiel und bei ernster Beschäftigung immer beisammen zu sein. Als Führer der Horde wählten sie denjenigen, der sich durch Klugheit und Mut auszeichnete. Auf ihn blickten sie, hörten auf seine Befehle und unterwarfen sich seinen Strafen, so dass die Erziehung ganz in der Übung des Gehorsams bestand. Lesen und Schreiben und geistige Bildung erwarben sie nur so viel, wie sie brauchten. Die ganze übrige Ausbildung war darauf ausgerichtet, dass sie lernten, pünktlich zu gehorchen, Strapazen zu ertragen, etwas zu wagen und im Kampf niemals auszureißen …“
(Aus: Plutarch, Lykurg. Zitiert nach Materialien, a.a.O. S. 57f.)
Staatsaufbau
- Staatstragende Schicht waren die Spartiaten.
- Die Heeresversammlung der Spartiaten wählte und ernannte jährlich eine Kommission von 5 leitenden Beamten = Ephoren.
- Diese hatten unumschränkte Macht in politischen, militärischen und polizeilichen Angelegenheiten.
- Vor dem 6.Jahrhundert waren der „Rat der Alten“ und „2 Könige“ die regierenden Instanzen.
- Nach 600 v.Chr. hatten sie lediglich ein Veto-Recht gegenüber den Beschlüssen der Heeresversammlung. Den Königen blieb weiterhin die Führung des Heeres im Krieg.
- In der Heeresversammlung galt allgemeine Gleichberechtigung , Geburt oder Besitz waren Nebensache. Jedoch musste derjenige ausscheiden, der die Kosten für die gemeinsamen Mahlzeiten nicht mehr aufbringen konnte. Kein Spartiate durfte ohne Genehmigung ins Ausland reisen, kein Fremder durfte lange in Sparta bleiben.
- Die Isolierung, die Strenge und Erziehung von Kind an machte die Armee der Spartaner zur besten Griechenlands.
Aristoteles analysiert das spartanische Tugendideal folgendermaßen:
„Der ganze Aufbau der spartanischen Gesetze zielt nur auf einen einzigen Teil der Tugend (arete), nämlich die kriegerische. Denn sie ist es, die zum Herrschen nützt. Darum hatten sie Erfolg als Krieger und gingen zugrunde als Regenten, weil sie nicht Ruhe zu halten verstanden und nichts anderes Wichtigeres geübt hatten als nur eben die Kriegskunst.“
(Aristoteles: Politik 1271 a 39. Aus: Aristoteles: a.a.O., Politik, S. 114